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Die Winnipeg Jets vor der Saison

2012-12-20

Winnipeg. Die neue DNHL-Saison steht in den Startlöchern. Im sonst so beschaulichen Manitoba verlief die eisfreie Zeit jedoch alles Andere als ereignislos. Zunächst kam mit den Playoffs das Sahnehäubchen auf eine exquisite Premieren-Saison. Anschließend folgte eine reiche Ernte im DNHL-Entry-Draft, bevor dem enttäuschenden Ausgang der UFA-Phase zwei spektakuläre Trades folgten, die das Team der Winnipeg Jets auf einen ganz neuen Kurs bringen.

 

Jets-Media sprach exklusiv mit dem General Manager Tobias über die Ereignisse der OffSeason, Hintergründe zu den neuesten Transfers und erläutert, warum die Winnipeg Jets auch in der kommenden Saison die Playoffs erreichen werden.

 

Jets-Media: „Hallo Tobias. Wieviel Zeit haben Sie gehabt, die fantastische letzte Saison zu genießen?“

 

Tobias: „Also insbesondere ab dem vorletzten Spieltag, als uns die Teilnahme an den Playoffs nicht mehr zu nehmen war, habe ich die Tage ganz intensiv genossen. Ebenso auch die Spiele gegen Ottawa. Obwohl es letztlich nur fünf Spiele waren, war das Alles doch eine Riesen-Sache. Aber direkt nach der vierten Niederlage folgte für mich eigentlich schon die Vorbereitung auf den Draft. Wir haben mit dem Scouting-Team zusammen unzählige Junioren- und College-Spiele besucht. Schließlich hatten wir zwölf Picks – das sind zwei Blöcke incl. Goalies! Da muss man ein sehr gutes Gespür haben und optimal vorbereitet sein.“

 

Jets-Media: „Welchem der neuen Draft-Picks trauen Sie am ehesten den Sprung ins Profi-Geschäft zu?“

 

Tobias: „Ich traue es allen zu, später einmal für die Jets zu spielen! Dafür wurden sie gedraftet. Hohe Erwartungen liegen auf jedem Einzelnen. Ich möchte diese nun nicht noch mehr erhöhen, indem ich Namen nenne. Aber eines kann ich Ihnen sagen: unsere jungen Goalies sind eine Offenbahrung ... (lacht)“

 

Jets-Media: „Ein Testspiel im Rookie-Camp, das die vergangenen 10 Tage stattfand, soll nach zwei Stunden beim Stand von 0:0 abgebrochen worden sein.“

 

Tobias: „Ganz so war es nicht. Zum Abschluss einer Trainingseinheit haben die Trainer ein Testspiel mit je zwei Reihen angeordnet. Subban und Carruth standen jeweils im Kasten und haben tatsächlich alles gehalten, was auf's Tor kam. Das Spiel war aber nach 90 Minuten incl. Unterbrechungen vorbei, weil die Jungs einfach platt waren!“

 

Jets-Media: „Nachdem in der OffSeason viele ältere Spieler die Jets entweder als Free Agents verlassen hatten oder ihre Karriere beendet haben, erwartete man eigentlich reges Treiben der Jets während der UFA-Phase. Für das Pro Team konnte aber lediglich Defender Brett Clark gewonnen werden. Was war los?“

 

Tobias: „Der UFA-Markt war auf den ersten Blick eigentlich nur ein riesiges Ärgernis. Wir mussten viel Geld in die Hand nehmen, um überhaupt die Anforderungen des Salary Caps erfüllen zu können. Wir wollten unsere junge Mannschaft mit gestandenen Führungsspielern verstärken, die voran gehen können und das Aushängeschild der Jets-Gegenwart werden sollten. Doch diese Anforderungen waren einigen Spielern offenbar zu hoch, so dass sie trotz des besser dotierten Angebotes von uns lieber ein paar Riesen weniger verdienen und sich dafür bei den Top-Teams in der 3rd Line aushalten lassen wollen. Aber im Nachhinein bin ich darüber sehr froh! Zum Einen hätten diese Spieler mit einer solchen Einstellung ohnehin nicht als Führungsspieler getaugt. Zum Anderen waren wir so gezwungen, Transfers zu tätigen und haben unserer Mannschaft so ein neues Gesicht gegeben.“

 

Jets-Media: „Mit Max Pacioretty wechselte der letztjährige Top-Torjäger, mit Jack Skille der Führende der +/- Statistik nach Carolina. Dafür kamen Andrew Ladd und Daniel Carcillo. Ein unpopulärer Transfer, der bei vielen Fans auf Unverständnis stieß.“

 

Tobias: „Obwohl ich die Fans verstehen kann - zu Unrecht! Hat uns doch die UFA-Phase auch eine weitere Schwäche des Kaders aufgezeigt. Dieser besteht nämlich fast nur aus jungen Spielern unter 25 Jahren oder Routiniers über 30 Jahren. Dazwischen gab es nichts. Mit Andrew Ladd haben wir einen Spielertypen bekommen, der ähnlich stark vor dem gegnerischen Tor ist wie Max. Aber zusätzlich hat Andrew ein Plus an Erfahrung und kann jetzt schon die Führungsrolle übernehmen, in die Max erst noch hätte reinwachsen müssen. Jack Skille und Daniel Carcillo sind zudem ganz unterschiedliche Charaktäre. Skille ist ein hocheffektiver, aber sehr unauffälliger Spieler. Daniel Carcillo wird nicht zu Unrecht „The Mad Man“ genannt. Er hat zwar nicht die Effizienz eines Jack Skille, aber er kann das Team und auch die Fans mitreißen – und wenn es durch einen Check oder einen Faustkampf passiert. Aber auch solche Typen brauchen wir im Kader. Spieler, die gegenhalten können.“

 

Jets-Media: „Im Zuge dieses Transfers wechselte auch Sebastien Caron nach Carolina getradet – wenige Tage, nachdem er als neuer Starter der IceCaps vom Free Agent Markt geholt wurde. Ein weiterer unpopulärer Zug.“

 

Tobias: „Jeder Spieler muss doch damit rechnen, getradet zu werden. Das gehört zum Geschäft. Wir wären gern mit Sebastien Caron in die Saison gegangen. Aber wenn wir die Chance haben, einen jungen Goalie wie Mike Murphy dafür zu bekommen, muss man zugreifen und das taten wir. Bei uns laufen mit Ausnahme von John Quick alle Goalie-Verträge zum Saisonende aus. Über unsere Goalie-Prospects haben wir ja schon gesprochen. Sebastiens Qualitäten sind absolut vorhanden, dass er sich in Charlotte seine Einsätze holen wird. Da muss weder ihm noch uns bange sein.“

 

Jets-Media: „Heute wurde von Ihnen der Transfer mit den Boston Bruins bestätigt, wonach Prospect Ty Rattie und ein 3rd Round Pick zugunsten von Michael Ryder abgegeben werden. Damit sollte die Offensive deutlich stärker werden.“

 

Tobias: „Auf alle Fälle. Das war ja auch der Grundgedanke des Deals. Zunächst hatte Boston Interesse an einem Verteidiger, dann jedoch kam Yandle aus New Jersey. Dies hat aber untere Verhandlungen nicht beeinträchtigt. Boston braucht einen starken Scorer in ein paar Jahren, wir brauchen heute einen. Da bot sich dieser Wechsel einfach an. Rattie hat auch zuletzt im Rookie-Camp einen starken Eindruck hinterlassen. Er wird seinen Weg bei den Bruins machen. Und Michael Ryder wird neben Ladd und Ribeiro in der ersten Reihe stürmen und hoffentlich viele Tore für uns schießen.“

 

Jets-Media: „Tore werden auch wieder verstärkt von Dustin Byfuglien erwartet. Dieser hat die ersten Trainingseinheiten mit den Stürmern trainiert?“

 

Tobias: „Das ist richtig. Unserer Offensive fehlt es einfach noch an Tiefe, wohingegen unsere Verteidiung mit Souray, Fowler und Hillen drei Offensiv-Verteidiger aufbieten kann. Darum wird Dustin diese Saison wieder offensiv wirken dürfen. Zusammen mit Bertuzzi und Legwand bildet er die zweite Reihe.“

 

Jets-Media: „Dennoch scheint die Defensive das Prunkstück zu sein?“

 

Tobias: „Auf dem Papier haben wir mit der Defensive die stärkste Position, ja. John Quick und Dwayne Roloson gehören zu den besten Goalie-Gespannen der ganzen Liga! Die Verteidigung ist mit Souray, O'Byrne, Fowler, Hainsey, Hillen und den Neuzugängen Mike Gilroy und Brett Clark erstklassig besetzt. Mike Commodore steht als zusätzlicher Verteidiger bereit und auch Dylan Reese wird sicher nicht nur in St. John's auflaufen. Defensiv sind wir wirklich sehr gut besetzt.“

 

Jets-Media: „Sind denn die Personalplanungen abgeschlossen?“

 

Tobias: „Noch nicht ganz. Wir stehen immer noch in Verhandlungen mit einigen Teams. Teilweise sind wir da schon sehr weit. Aber wir könnten auch mit dem aktuellen Kader in die Saison gehen.“

 

Jets-Media: „Die für die Jets wo enden wird?“

 

Tobias: „Unser Kader ist im Vergleich zur Vorsaison noch einmal stärker geworden. Eigentlich hatten wir uns auf eine Verjüngung und einen damit verbundenen Rebuild eingestellt. Doch diese Mannschaft ist deutlich erfahrener und reifer, als wir geplant haben. Wir haben das Potential, wieder um den Division-Titel mitzuspielen und die Playoffs zu erreichen. Beides sollte auch unser Anspruch sein.“

 

Jets-Media: „Letztes Jahr wurde mit Jason Kasdorf ein Kind der Stadt in die Franchise geholt. Dieses Jahr durfte sich Winnipeg Native Brendan Leipsic das Trikot der Jets überstreifen. Wird dies ein neuer Trend werden?“

 

Tobias: „Wenn die Spieler in unser Profil passen unbedingt! Wir wollen uns verstärkt nach gebürtigen Spielern aus Winnipeg und der Region Manitoba umsehen, um die Jets noch stärker mit Stadt und Region zu verwurzeln! Heimatverbundenheit ist ein wichtiger Faktor sowohl für die Spieler als auch für die Fans. Allerdings müssen die Spieler auch zu uns passen. Winnipeg als Geburtsstadt im Pass stehen zu haben bedeutet nicht automatisch, für die Jets zu spielen. Aber im Zweifelsfall hilft es!“

 

Jets-Media: „Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview und viel Erfolg für die kommende Saison.“

 

Tobias: „Ich habe zu danken.“